Eheverbrechen, Männer in den Wechseljahren und mehr Sommertheater in der Kleinen Komödie Warnemünde
Rostock-
Warnemünde (vtr) • Zwischen drei verschiedenen Programmen können die Zuschauer in dieser Woche in der Kleinen Komödie Warnemünde wählen. Alle befassen sich mit der ewigen Thematik „Mann und Frau“ oder „Frau und Mann“, und – wie es sich eben für die Kleine Komödie Warnemünde gehört – auf die komödiantisch Art.
Am 10./ 11. Und 21. August, jeweils 20:00 Uhr, können die Zuschauer der Analyse eines Ehelebens unter dem Titel „War das jetzt schon Sex?“ beiwohnen: Ein Mann, allein zu Haus. Die Frau ist weg. Ob sie wiederkommt ist ungewiss. Was tunmit dem angebrochenen Abend? Ein Glas Whiskey und ein uninteressantes Fernsehprogramm lassen den Mann ins Philosophieren kommen. Das Eheleben wird analysiert. Ob es um die Orangenhaut der Ehefrau, die Einkaufsmanie des Großvaters oder der Erklärungsnotstand gegenüber dem Nachwuchs ist - alle kriegen ihr Fett ab - und zwar von Lutz Leyh in der Rolle des Mannes.
Über „Kleine Eheverbrechen“ wird der Zuschauer am 13./ 17. und 18. August, jeweils 20:00 Uhr, etwas erfahren: Gilles hat durch einen mysteriösen Unfall (?) sein Gedächtnis verloren. Seine Ehefrau, mit der er seit 15 Jahren verheiratet ist, kehrt mit ihm in die gemeinsame Wohnung zurück. Ist er wirklich in seiner Wohnung? Ist Lisa wirklich seine Frau? Gilles kann sich (scheinbar?) an nichts erinnern. Wer ist er? Wer ist Lisa? Was für eine Ehe führten sie? Mühsam versucht er seine Vergangenheit, sein Leben zu rekonstruieren. Beunruhigt und amüsiert zugleich lauscht er dem wundervollen Portrait, das Lisa von ihm, ihrem Zusammenleben und ihrer gemeinsamen Liebe zeichnet. Doch wenn Lisa nun lügt? Ist er tatsächlich so, wie sie ihn beschreibt? Waren sie tatsächlich so verliebt, wie sie sagt oder war es im Gegenteil eine Hassliebe, die sie verbindet? Oder spielt Gilles ein falsches Spiel? Weiß er mehr als er zugibt… ?
Am 14./ 19. und 20. August, jeweils 20:00 Uhr, kommt dann die weibliche Antwort auf „War das jetzt schon Sex?“ mit dem Stück „Männer und andere Irrtümer“, denn - was viele nicht wissen: Auch Männer kommen in die Wechseljahre. Konzentrationsstörungen und Depressionen können die Folge sein. Vor allem aber führt die männliche Midlife-Crisis zu einem Jugendlichkeitswahn: Der um seine Attraktivität ringende Mann verlässt das angetraute Weib, um sich für eine junge schöne Fee in einen Märchenprinzen zu verwandeln. Zurück bleibt die verlassene Ehefrau, die die neu gewonnene »Freiheit« in all ihren Höhen und tiefen durchlebt und dabei viele gut gemeinte Ratschläge von außen erhält. Anja Stange verwandelt sich in dieser wunderbaren »One - Woman - Show« in diverse Rollen, sogar in die Geliebte ihres Mannes, deren Zauberfee - Image am Ende ziemlich ramponiert wird. Ein Besuch, gruppen- oder paarweise, aber auch solo ist für Menschen beiderlei Geschlechts zu empfehlen.
Quelle: HRO-News.de | Rubrik: Kunst & Kultur | Fr., 16.01.1970 - 05:41 Uhr | Seitenaufrufe: 399« zurück zur News-Übersicht