Polizeibilanz zum Fußballspiel Hansa Rostock gegen Dynamo Dresden
Rostock (pihr) • Nach der Fußballbegegnung zwischen dem F.C. Hansa Rostock und der SG Dynamo Dresden am Samstag, 09.04.2011, zieht die Polizei insgesamt eine differenzierte Bilanz.
Die Anreise der insgesamt 2200 Gästefans sowie der für die Gäste eingerichtete Shuttlebusverkehr zur DKB-Arena verliefen ohne nennenswerte Zwischenfälle.
Zu einer problematischen Situation kam es, als beim Einlass ins Stadion ca. 200 Gästefans ein Schwenktor im Eingangsbereich durchbrachen und unkontrolliert in den Gästeblock gelangten. Dabei wurden zwei Mitarbeiter des Ordnungsdienstes verletzt. In der Folge standen sich an den jeweiligen Abgrenzungen zwischen Gästebereich und Südtribüne Fans beider Mannschaften gegenüber. Den Einsatzkräften der Polizei gelang es durch schnelles und konsequentes Einschreiten ein direktes Aufeinandertreffen der Fans zu verhindern.
Während des Fußballspiels registrierte die Polizei keine relevanten Störungen. Von Gästefans wurde drei Leuchtraketen gezündet.
Nach dem Spiel kam es zu Ausschreitungen in Bereich der Hans-Sachs-Allee. Dort wurde die Eingangstür eines Supermarktes eingetreten. Anschließend versuchten einige Fans in den Discountmarkt zu gelangen, was aber durch den zuständigen Wachdienst verhindert wurde. Polizeikräfte konnten die Ansammlung von 500 Personen vor dem Markt auflösen.
Zwei Shuttlebusse, die Fans der Dresdener Mannschaft zurück zum Hauptbahnhof transportierten, wurden von Anhängern des F.C. Hansa Rostock in der Parkstraße angegriffen. Die Scheiben der beiden Gelenkbusse der RSAG wurden fast vollständig zerstört. Ein Gästefan erlitt Schnittverletzungen. Durch den schnellen Einsatz von Polizeikräften wurde eine direkte Konfrontation zwischen Gäste- und Heimfans verhindert. In den beschädigten Bussen wurden die Gästefans weiter zum Bahnhof transportiert.
Der Entlastungszug mit Fans der SG Dynamo Dresden wurde auf der Rückfahrt, unmittelbar vor dem Bahnhof Laage mit Steinen beworfen. Dabei wurde eine Scheibe beschädigt. Der Zug konnte seine Fahrt fortsetzen.
Im Rahmen des Polizeieinsatzes wurden 13 Strafanzeigen u.a. wegen schweren Landfriedensbruch, Körperverletzung, Volksverhetzung und Sachbeschädigung aufgenommen. Dabei gab es 17 vorläufige Festnahmen.
Für die vom DFB als Risikospiel eingestufte Drittligabegegnung waren über 1500 Polizeibeamte im Einsatz. Zu dem emotionsgeladenen Spiel waren 875 gewaltbereite Fans beider Fanlager angereist, die immer wieder die Konfrontation suchten.
Quelle: HRO-News.de | Rubrik: Polizeibericht | Fr., 16.01.1970 - 02:49 Uhr | Seitenaufrufe: 561« zurück zur News-Übersicht