Forstbericht 2010 vorgelegt
Rostock - Wiethagen (hrps) • Der jährliche Forstbericht der Hansestadt Rostock wurde heute im Rahmen der schon traditionellen Waldbereisung im Stadtforstamt Rostock vorgelegt. Bereits zum 18. Mal hat das Stadtforstamt den Mitgliedern der Rostocker Bürgerschaft sowie Vertreterinnen und Vertretern von Naturschutzverbänden aktuelle Informationen zur Waldbewirtschaftung und zum Waldzustand erläutert.
Die naturnahe Waldbewirtschaftung war und ist wesentliches Ziel kommunaler Waldbewirtschaftung. Auch im Jahr 2010 ist es dem Stadtforstamt gelungen, die verschiedensten Funktionen des Waldes als Erholungsraum, im Rahmen des Naturschutzes, für Holznutzung und Jagd, auf der Gesamtfläche von aktuell 6047 Hektar nachhaltig umzusetzen. Das städtische Forstamt bewirtschaftet damit ein knappes Drittel der Stadtfläche mit nur 0,8 % des städtischen Personals.
Der Waldzustand hat sich insgesamt im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert, da die deutliche Schäden um ca. drei Prozent abgenommen haben. In der Tendenz liegen diese deutlichen Schäden (Schadstufen 2 bis 4) seit Jahren bei einem Wert um 20 %. Bei einzelnen Baumarten sind jedoch zum Teil extreme Schadeinflüsse vorhanden, so bei Eschen durch das Eschentriebsterben.
Die Zertifizierung des Stadtforstamtes nach den Standards des Forest Stewardship Council (FSC), basierend auf einem Bürgerschaftsbeschluss von 1999, konnte erneut erfolgreich abgeschlossen werden. Damit besitzt die Hansestadt Rostock seit über zehn Jahren ein weltweit anerkanntes und durch externe Fachprüfer jährlich bestätigtes Qualitätssiegel für ihre Waldbewirtschaftung.
Das Rad- und Wanderwegenetz hat derzeit eine Länge von 87 km, Reitwege sind auf ca. 61 km im Stadtwald einschließlich des Strandes ausgewiesen. Die Pflege und Instandhaltung dieser Wege und der weiteren touristischen Anlagen konnte auf dem notwendigsten Stand gehalten werden.
Die Waldentwicklung in den FFH-Gebieten (3500 ha) wurde gemäß Managementplan umgesetzt. Die größten Veränderungen in den Flächen ergaben sich dabei durch die veränderten Wasserstände und die beginnende natürliche Küstendynamik im Bereich des Naturschutzgebietes „Heiliger See/Hütelmoor“. Insgesamt haben im Stadtforstamt die Anteile von alten und sich ungestört entwickelnden Waldstrukturen zugenommen.
Über die Holznutzung wurden bisher im laufenden Jahr rund auf 323 Hektar Bestandespflege mit einer Holzmenge von 12.000 fm realisiert. Für die Erneuerung der Bahnhofsbrücke Warnemünde ist darüber hinaus erstmalig direkt FSC-Holz aus dem Stadtwald in städtischen Bauvorhaben verwendet worden. Zwei Drittel der Holzmenge werden mit Hilfe von Fremdunternehmern genutzt.
Quelle: HRO-News.de | Rubrik: Umwelt & Natur | Do., 15.01.1970 - 23:53 Uhr | Seitenaufrufe: 440« zurück zur News-Übersicht