Ergebnisse der Kommunalen Bürgerinnen- und Bürgerumfrage 2010 liegen vor
Rostock (hrps) • Die Kommunale Statistikstelle des Hauptverwaltungsamtes der Hansestadt Rostock führte im Oktober/November 2010 eine schriftliche „Kommunale Bürgerinnen- und Bürgerumfrage“ durch.
Nach 2004 und 2007 war diese Umfrage die dritte Mehrthemenbefragung dieser Art, so dass bei den gleichbleibenden Standardfragen ein Zeitvergleich mit den Ergebnissen der vorangegangenen Umfragen möglich war.
10.000 Rostockerinnen und Rostocker wurden per Zufallsstichprobe aus dem Einwohnermelderegister ausgewählt. Zur Stichprobe zugelassen waren alle in der Hansestadt Rostock mit Hauptwohnung gemeldeten Einwohnerinnen und Einwohner im Alter ab 18 Jahren.
Ziel der Befragung war die Gewinnung aussagekräftiger und aktueller Informationen zur Lebenssituation der Rostockerinnen und Rostocker. Durch die Befragung sollten Ergebnisse gewonnen werden, die die wirtschaftliche und soziale Lage der Bevölkerung widerspiegeln, aber auch Meinungen und Vorstellungen der Bürgerinnen und Bürger zu verschiedenen aktuellen planungsrelevanten Themen reflektieren. Die Ergebnisse geben Anhaltspunkte für Entscheidungen und versorgen die Bürgerschaft, die Ämter der Stadtverwaltung und andere Adressaten mit aktuellen Informationen.
Die Rostockerinnen und Rostocker beurteilten ihre Lebens- und Wohnzufriedenheit und äußerten sich zu Problemen der Hansestadt Rostock. Größere Themenkomplexe bildeten Fragestellungen zur Kommunikation; zum Verkehrsverhalten; zu Umwelt, Grünflächen und öffentliche Spielanlagen, zu Sport und Gesundheit sowie zum kulturellen Geschehen in der Stadt.
Die Rostockerinnen und Rostocker fühlen sich wohl in ihrer Stadt. 93 Prozent der Befragten leben gern in der Hansestadt Rostock und möchten hier wohnen bleiben. Im Vergleich zu den Jahren 2004 und 2007 verbesserte sich dieser Wert noch leicht.Die allgemeine Wohnzufriedenheit in Rostock stieg weiter. Wie bereits 2004 und 2007 äußerten sich die Befragten sehr positiv bezüglich der Zufriedenheit mit ihrer Wohnung, ihrem Wohngebiet und der Gesamtstadt.Bei der Frage nach dem augenblicklichen Wohnstatus gaben mehr als drei Viertel der befragten Rostocker Haushalte (77 %) an, dass sie zur Miete wohnen und 22 Prozent waren Eigentümer des Hauses oder der Wohnung.Ein Rostocker Mieterhaushalt zahlte Ende 2010 im Mittel für den Quadratmeter Wohnfläche 5,62 Euro Grundmiete/Nettokaltmiete bzw. 7,89 Euro Gesamtmiete (einschließlich Heizungs- und sonstige Betriebskosten). 2010 belasteten die Wohnkosten einen Rostocker Mieterhaushalt mit durchschnittlich 30 Prozent, ein Niveau wie schon bei den Umfragen 2004 und 2007.36,8 Prozent (2007=34,4 %) der Befragten planten einen Wohnungswechsel. 2010 hatte der Anteil der Rostockerinnen und Rostocker die einen Umzug beabsichtigten, gegenüber 2007 zwar leicht zugenommen, aber fast drei Viertel aller Umzugswilligen wollten in der Hansestadt Rostock bleiben. Nach wie vor waren berufliche Gründe und die Aufnahme eines Studiums / einer Ausbildung die wichtigsten Umzugsmotive für einen Fortzug aus der Hansestadt Rostock. Ein Umzug innerhalb Rostocks wurde vor allem beabsichtigt, weil die Wohnung zu klein war und aus familiären Gründen.Ebenso wie in den Jahren 2004 und 2007 beurteilten die Rostocker Bürgerinnen und Bürger die meisten Lebensbereiche in ihrer Hansestadt positiv. 2010 zeigte sich genau wie bei der Umfrage 2007, dass mehr als 90 Prozent der Befragten mit den zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten der Hansestadt, mit dem öffentlichen Nahverkehr sowie mit der Gastronomie Rostocks zufrieden bis sehr zufrieden waren.
Besonders unzufrieden waren die Rostockerinnen und Rostocker im Jahr 2010 mit dem Winterdienst auf Straßen, Rad- und Gehwegen (48 % „unzufrieden“ und 22 % „sehr unzu frieden“). Dieses war sicher dem erhöhten Schneefall im vorangegangenen Winter geschuldet. Gegenüber der Umfrage 2007 wurde der Winterdienst deutlich schlechter eingeschätzt.
Mehr als die Hälfte der Befragten, die Auskünfte erteilten, bekundeten ihre Unzufriedenheit mit den Arbeitsplätzen, Freizeitangeboten für Kinder und Jugendliche und Ausbildungsplätzen in der Stadt. Bereits 2004 und 2007 standen diese Lebensbereiche in der Kritik der Einwohnerinnen und Einwohner.Der Mangel an Arbeitsplätzen war nach Meinung der Rostockerinnen und Rostocker das größte Problem in der Hansestadt Rostock. Im eigenen Wohngebiet wurde die Ordnung und Sauberkeit als größtes Problem von den Rostockerinnen und Rostockern angegeben.In 71 Prozent aller Privathaushalte der Hansestadt Rostock stand 2010 ein PC bzw. Laptop, verglichen mit der Befragung 2007 stieg der Ausstattungsgrad um 7 Prozentpunkte. Die Haushaltsausstattung mit einem Internetzugang holte auf und erreichte fast das Niveau der Ausstattung mit PC/Laptop. Durchschnittlich verfügten Ende 2010 70 Prozent aller Rostocker Haushalte über einen Internetzugang.Wie schon 2007 zeigte nur jede/jeder vierte Befragte ein starkes bzw. sehr starkes Interesse an der Arbeit der Stadtverwaltung, Bürgerschaft und Ortsbeiräte. Das Interesse war sehr altersabhängig. Ältere Befragte interessierten sich für die Arbeit der Verwaltung und Kommunalpolitik deutlich stärker als jüngere Befragte. Bei der Frage, in welchen Bereichen der Stadtentwicklung der größte Handlungsbedarf besteht, stand an erster Stelle das Thema „Rostocks Position als Hafenstadt und Wirtschaftszentrum auszubauen“. Jede bzw. jeder Dritte der Rostocker Bürgerinnen und Bürger würde gern eigene Erfahrungen und Fähigkeiten sowie persönliches Wissen in Form einer freiwilligen Tätigkeit in den verschiedensten Bereichen fortführen oder einbringen.Rund ein Drittel der Rostockerinnen und Rostocker (34 %) erstattete einem Stadtteil- und Begegnungszentrum schon einmal einen Besuch bzw. nutzte deren Angebote.Wie auch schon bei der Auswertung der Verkehrsmittelnutzung 2004 und 2007 nutzten die Rostockerinnen und Rostocker am häufigsten das Auto für ihre Wege. Im Vergleich zur Umfrage 2007 wurde das Fahrrad insgesamt häufiger benutzt. In der Freizeit und zum Sport war nach Aussage der Befragten das Fahrrad das Verkehrsmittel Nr. 1 (35 %).Beim Thema Radverkehr waren die Rostockerinnen und Rostocker geteilter Meinung. Die eine Hälfte der Befragten gab eine positive Einschätzung zum Radverkehr in Rostock ab und die andere bewertete ihn negativ. Die gemeinsame Benutzung von Rad und Bus/Bahn in Rostock beurteilten die Befragten am positivsten. Deutlich in der Kritik stand das Sicherheitsgefühl mit dem Rad im Verkehr.Abfallentsorgung und Gewässerschutz waren die vorrangigsten Aufgaben des Umweltschutzes in der Hansestadt Rostock nach Aussage der Einwohnerinnen und Einwohner.Alles in allem fühlten sich die Rostockerinnen und Rostocker kaum bis gar nicht durch Lärm in ihrem Wohnumfeld beeinträchtigt. Insgesamt stellte sich Brinckmansdorf (O) als besonders ruhiger Stadtbereich dar.Gepflegte Grünflächen wie öffentliche Parks, Gärten und Grünanlagen sowie öffentliche Spielanlagen waren fast allen Rostockerinnen und Rostockern wichtig.Jede bzw. jeder Zweite in Rostock hatte 2010 Sport (55 %) getrieben. Verglichen mit dem Jahr 2007 stieg der Anteil derer, die sportlich aktiv waren, um 8 Prozentpunkte. Die eindeutig beliebteste Sportart der Rostockerinnen und Rostocker war das Fahrradfahren.Zwei Drittel gaben an, stark bis sehr stark auf ihre Gesundheit zu achten. Lediglich 0,8 Prozent interessierten sich gar nicht dafür.Weit mehr als die Hälfte (57 %) gaben an, dass Hundekot ihr Wohnumfeld stark bis sehr stark beeinträchtigt. Am stärksten betroffen waren hier die Stadtbereiche Kröpeliner-Tor-Vorstadt, Dierkow-Neu und Groß Klein.Wie bei der Umfrage 2007 nutzte jed e bzw. jeder Dritte die Stadtbibliothek der Hansestadt Rostock. Nahezu alle Nutzerinnen und Nutzer der Stadtbibliothek waren mit deren Service zufrieden. Weniger als ein Viertel der Befragten besuchte schon einmal privat einen Kurs oder eine Veranstaltung an der Volkshochschule. Insgesamt 17 % nutzten die Angebote des Konservatoriums.Bei der Einschätzung der Wichtigkeit eines Neubaus des Rostocker Theaters waren die Rostockerinnen und Rostocker geteilter Meinung. 51 Prozent (von den 81 Prozent, die diese Frage beantworteten) erachteten einen Neubau für wichtig bzw. sehr wichtig, während die andere Hälfte einen Theaterneubau für bedeutungslos (unwichtig oder sehr unwichtig) hielt. Knapp die Hälfte aller Befragten erachtete eine Bürgerkonferenz über die Entwicklung der Rostocker Kulturlandschaft für wichtig bis sehr wichtig. Doch die überwiegende Mehrheit, 64 Prozent der Befragten, verneinte eine aktive Mitgestaltung. Die Informationsbroschüre der Umfrage umfasst einen ausführlichen Textteil, der nicht nur Angaben über die Stadt insgesamt enthält, sondern auch aussagekräftige Einblicke in unterschiedliche Strukturen der Stadtbereiche ermöglicht.
Ein umfangreicher Tabellenteil erteilt zu allen Fragen Auskunft über die prozentuale Verteilung der Antworten nach spezifischen demografischen Gruppen. Abgesehen von diesen Standardtabellen wurden im Tabellenteil zusätzlich für ausgewählte Themenkomplexe Grafiken und Tabellen nach Stadtbereichen dargestellt.
Quelle: HRO-News.de | Rubrik: Stadt | Fr., 16.01.1970 - 06:10 Uhr | Seitenaufrufe: 226« zurück zur News-Übersicht