Zwei erfolgreiche Ausstellungen des Kulturhistorischen Museums Rostock enden am 13. Februar
Rostock (hrps) • Zwei erfolgreiche Sonderausstellungen, die in den vergangenen Monaten zahlreiche Besucherinnen und Besucher in das Kulturhistorische Museum Rostock führten, sind nur noch bis zum 13. Februar 2011 zu sehen.
Die große kulturhistorische Ausstellung zur Erinnerungskultur in den vergangenen Jahrhunderten „Unvergesslich! Von Haarlocke bis Siegelring - Dinge, die erinnern“ bringt „verstummte“ Erinnerungsstücke wieder zum sprechen und gibt einen Einblick in die Geschichte der Erinnerungskultur und die öffentliche und private Erinnerung in der Vergangenheit.
Zunächst unscheinbare Gegenstände wie ein Kleidungsstück, eine Glückwunschkarte oder ein paar Fotos, wie Ringe oder Kränze werden zu Denkmalen individueller Lebensstationen. Taufe, Freundschaft, Liebe und Hochzeit aber auch der Tod kristallisieren in einem jeweils sehr persönlichen Konvolut von Erinnerungsstücken. Die Ausstellung führt zurück in die Geburtsstunde der bürgerlichen Erinnerungs- und Gefühlskultur ab der Mitte des 18. Jahrhunderts. Stammbücher, Handarbeiten, Zeichnungen und Widmungen erzählen von einer Zeit eines wahren Erinnerungskultes, mit dem Wunsch nach Dauer und Beständigkeit in
einem immer schneller werdenden industriellen Zeitalter. Mit Objekten aus dem 19. bis 20. Jahrhundert spannt sich der Bogen bis in das 20. Jahrhundert.
Die Fotoausstellung „Grüße aus der DDR oder Der Alltag in einem verschwundenen Staat“ zeigt Arbeiten des Rostocker Fotografen Siegfried Wittenburg. Er hielt auf seinen Fotografien Besonderheiten im Alltag der DDR zwischen 1980 und 1990 in subtiler Weise fest und erinnert an viele Nuancen des Lebens, die fast vergessen sind. Zu sehen sind die DDR-typischen Plattenbauten, Schaufenster von fast rührender Trostlosigkeit, verfallene Altbauviertel, Straßenszenen und
schließlich die Demonstranten des Herbstes 1989. Vor allem aber sieht man die Menschen, die allen Alltagsschwierigkeiten zum Trotz den Mut nicht verloren haben, die auf ihre Weise ihren Weg gingen. Auf eine sanfte, ironische und eindringliche Weise bilden die Fotos einen ästhetischen Kontrapunkt zur offiziellen Bilderwelt des SED-Staates. Die Bilder des Rostocker Fotografen Siegfried Wittenburg lassen eine verschollene Welt wieder auferstehen. Die Ausstellung vereint Fotografien, vor allem aus Rostock, aus den letzten zehn Jahren der DDR.
Das Kulturhistorische Museum Rostock hat Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Quelle: HRO-News.de | Rubrik: Kunst & Kultur | Fr., 16.01.1970 - 01:18 Uhr | Seitenaufrufe: 425« zurück zur News-Übersicht